Spezielle Angebote und Methoden für Einzel- und Gruppenarbeiten
Mitteilung an den Schutzengel – die Vorstellung von anwesenden Engeln hilft Kindern, die ängstlich sind, denen etwas Unangenehmes bevorsteht, die sich schwer darin tun, den Dingen ihren Lauf zu lassen oder deren Lebensumstände derart bedrückend sind, dass sie keinen Ausweg sehen.
Das Glück liegt auf der Straße – und unter Hecken, in der Erde, unter Bäumen, auf Feldern und sogar auf dem Schulhof. Ein bunter Glücksstein erinnert an das Glück. Er zeigt das Glück überall zu finden ist und dass man manchmal etwas dafür tun muss, zum Beispiel Steine suchen und bemalen.
Gestaltete Poesie – da wird erzählt, gedichtet, gesponnen, fabuliert und "getraumtänzert", man muss nur hinsehen und offen sein für die Schönheit dieser Poesie.
Wie es sich gut leben lässt – wir leben in Häusern, Kinder auch. Aber Kinder haben selten die Wahl zu entscheiden, wie sie darin leben möchten. Sie müssen sich mit den Bedingungen des Lebens in und mit ihrer Familie abfinden. Kinder sind Meister in Arrangement von Missständen. Sie erträumen sich helfende, schützende und rettende Welten.
Verraumen ist eine Methode der Kreativen Leibtherapie, die auch im Kontext anderer therapeutischer Verfahren
eingesetzt werden kann und eingesetzt wird.
Verraumen beinhaltet, dass einem Thema oder Problem ein oder mehrere Räume mit Hilfen von Seilen oder
anderen Medien auf dem Fußboden gestaltet werden.
Diese Räume können von außen betrachtet oder betreten werden, in ihnen kann getanzt, musiziert, gemalt
werden. Verraumen ist besonders gut geeignet, um komplexe und diffuse Themen oder Probleme zu
differenzieren, indem unter anderem Polaritäten verraumt werden (z.B. positive Aspekte – negative Aspekte
eines Themas oder: früher, jetzt, in Zukunft).
Verraumen ist wirksam, weil jedem Erleben auch im Alltag eine räumliche Qualität innewohnt.
Das Anfertigen von Abschiedskarten ist eine kunst- und gestaltungstherapeutische Methode,
die Prozesse des Loslassens unterstützt.
Abschied, Trauer, Loslassen sind Themen eines jeden therapeutischen Prozesses und
können sich auf Abschnitte von gestorbenen Menschen ebenso beziehen,
wie auf den verlorenen Liebespartner, den Verlust der Heimat oder einer körperlichen oder geistigen
Fähigkeit, die Trennung von den Kindern oder das Ende einer Berufstätigkeit
Die Erarbeitung einer Abschiedskarte beginnt mit einer Imagination, die in einem Bild auf einem Blatt in
Postkartengröße ausgedrückt wird.
Im zweiten Schritt wird auf der Rückseite dieser Karte ein Abschiedstext geschrieben.
Im dritten Schritt wird die Abschiedskarte so verpackt und mit einer Anschrift und einem Absender versehen,
dass sie „auf die Reise“ gehen kann.
In Begleitbüchern halten Klient/innen ihr Erleben während therapeutischer Prozesse fest.
Ein Begleitbuch kann ein therapeutisches Seminar begleiten oder einen längeren
Abschnitt einer Einzeltherapie.
Ein Begleitbuch enthält Texte, Bilder, Fotos, Noten und anderes mehr, was Erlebens- und insbesondere
Veränderungsprozesse festhalten kann.
Eine besondere Form des Begleitbuches ist das Buch im Buch.
Der Nutzen eines Begleitbuches liegt einerseits darin, dass Erfahrenes und Erlebtes
festgehalten werden können und so für eine Betrachtung eines gesamten Entwicklungs- und
Veränderungsprozesses zugänglich bleibt.
Zum anderen dient die fortlaufende Erstellung eines Begleitbuches der Integration der im therapeutischen
Dialog gemachten Erfahrungen.
Etwas aufzuschreiben oder aufzumalen kann vertiefen, aber auch helfen, „etwas loszuwerden“, kann
Verbindungen herstellen oder auf andere Weise integrieren.
Wird in einem Dialog nicht nur und nicht vor allem die verbale Sprache verwendet,
sondern vorrangig mittels Medien wie Farben, Zeitungspapier, Holz, Ton, Stoff usw. kommuniziert, so wird
dies als gestalterischer Dialog bezeichnet.
Gestalterische Dialoge laden die KlientInnen ein, neue Weg der Kommunikation und darin neue Ausdrucks- und
Wahrnehmungsmöglichkeiten und zu erproben. In ihnen werden Ausdrucks- und Kommunikationsmuster deutlich, die
sofort durch gezielte Angebote der Kunst- und GestaltungstherapeutInnen im gestalterischen Dialog variiert
werden können.
Gestalterische Dialoge können nach Regeln durchgeführt werden, wie z. B. die „Farbinteraktion“, oder als
offener Prozess.
Kleckerbilder sind eine niedrigschwellige Methode der Kunst- und Gestaltungstherapie.
Niedrigschwellig deshalb, weil sie die Schwelle herabsetzen, die sich vor Menschen scheinbar auftut, wenn
sie beginnen, malerisch zu gestalten.
Die Klientin oder der Klient wird aufgefordert, unmittelbar aus Flaschen oder Tuben mit flüssiger Farbe auf
ein großes Blatt Papier zu kleckern. In den Kleckerbildern erscheinen Themen,
die besprochen (Was sehen Sie?) und/oder weiter mit Pinsel oder Fingern gestaltet werden können.
Kleckerbilder sind oft der Ausgangspunkt für Verwandlungsprozesse, in denen auch mit der Abdrucktechnik
weitergearbeitet werden kann.
Phänomenologisch und humanistisch orientierte Richtungen der Kreativen Therapien stellen der Deutungsaufgabe
der Therapeut/innen den Begriff der Klient/innen-Kompetenz entgegen.
Ohne den Einfluss des Therapeuten oder der Therapeutin durch Persönlichkeit und Vorerfahrungen übersehen zu
wollen, wird betont, dass letzten Endes nur die Klient/innen in der Lage sind, die Bedeutung eines Bildes,
eines improvisierten Musikstückes, eines von ihnen entwickelten Tanzes usw. zu entschlüsseln.
Die Therapeut/innen können und sollen Rückmeldungen über ihre Regungen und Empfindungen usw. geben, die
Deutungskompetenz aber bei den Klient/innen belassen.
Dies wird darin begründet, dass nur so das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit der Klient/innen
entwickelt und gestärkt werden kann und nur die Klient/innen entscheiden können,
welche kulturell beeinflussten Deutungen auf sie selbst zutreffen.
Wenn z. B. eine Farbe von 90 Prozent der Menschen als Metapher für ein bestimmtes Gefühl angesehen wird, ist
es für den Therapeuten oder die Therapeutin wichtig, davon Kenntnis zu haben.
Nur der Klient oder die Klientin kann davon Kenntnis haben, ob er oder sie zu den 90 Prozent zählt oder zu
den 10 Prozent, die diese Farbe mit einem anderen Gefühl verbinden.
Das Körperbild ist kein Abbild des Körpers, sondern die Imagination,
die innere Vorstellung des erlebten Körpers. Wird z. B. mit geschlossenen Augen
und in entspannter Atmosphäre die linke Hand oder das Becken erspürt,
entstehen in jedem Menschen unterschiedliche innere Bilder.
In diesen Bildern sind Erfahrungen des Körpererlebens enthalten, biografische Erinnerungen, Fremdbilder,
Wunden und Kränkungen, aber auch Lust, Leidenschaft und Potenziale.
Das Körperbild ist von zentraler Bedeutung für das Selbstverständnis eines Menschen und
die Art und Weise wie er sich erlebend auf seine Welt bezieht.
Das Körpererleben und insbesondere das Körperbild ist die erste Erfahrung des Säuglings, von dem aus er sich
in die Welt hinein bewegt.
„Die Wahrnehmung im Allgemeinen, die bewusste Wahrnehmung der Umwelt geschieht immer von einem bestimmten
Standpunkt aus und ist nur möglich, wenn das Gehirn ein Körperbild schafft, also ein Ich, das als Bezugsraum
dient.“ (Rosenfield 1992)
Der Begriff Körperbild wurde von Paul Schilder in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts eingeführt,
in der jungianischen therapeutischen Richtung wird er Körper - Imago genannt.
Wird ein Stein in ein stilles Wasser geworfen, so bilden sich um einen Mittelpunkt herum konzentrische
Kreise, die sich immer mehr ausbreiten, bis sie sich in der Unendlichkeit der Wassertropfen verlieren.
Dieses Bild zeigt die klassische Form des Mandala.
Vor allem auf dem indischen Subkontinent sind Mandalas seit drei historischen Zeiten bekannt. Sie sind
Ausdruck künstlerischer Gestaltung und spirituelles Symbol. Sie dienen der Meditation. C. G. Jung hat
Mandalas als Symbol der menschlichen Seele
in die westliche Psychologie eingeführt. In den kreativen Therapien werden Mandalas vielfältig genutzt. In
der Kunst- und Gestaltungstherapie unterstützen sie Selbstbesinnung und
Konzentration oder werden zu persönlichen Themen eingesetzt (z. B. Leibmandala, Mandala des Reichtums).
Die sensomotorische Simulation ist ein von Gabriele Frick-Baer und Udo Baer entwickeltes Verfahren, das im therapeutischen Praxistraining, in der Supervision und in der therapeutischen Ausbildung Anwendung findet. Konkrete Situationen der therapeutischen oder sonstigen Praxis werden mit mehreren Menschen so simuliert, dass sich die Teilnehmenden über sensomotorische Rollenanweisungen mit den an der Szene Beteiligten identifizieren. Durch die sensomotorischen Aspekte wird das Leibgedächtnis angeregt, so dass in der Szene intensiv Erlebnisqualitäten spürbar werden. Die sensomotorische Simulation stützt sich auf das Rollenspiel, auf die Identifikationsverfahren der humanistischen Psychotherapien sowie vor allem auf die „Methode“ des Schauspiellehrers Lee S. Strasberg.
Wahrnehmung geschieht nicht mit einem einzelnen Sinnesorgan, sondern ist immer ein Prozess, in dem
verschiedene Aspekte einer Person beteiligt sind. Der Anblick eines Waldes ist nicht nur ein optischer
Vorgang, sondern mobilisiert Erinnerungen,
aktiviert Bilder und Gerüche anderer Walderfahrungen, produziert Atmosphäre und Stimmungen, Gefühle und
dergleichen mehr.
„Wahrnehmung ist das Geschehen, in dem sich uns Menschen Dinge, Situationen sinnhaft und bedeutsam
präsentieren.
Sinn und Bedeutsamkeit meint immer eine Beziehung von Wahrnehmendem und Wahrgenommenem; ohne diese
sinnkonstituierende Beziehungen nehmen wir gar nichts wahr.“ (Fuchs 2000, S.173) In den kreativen Therapien
werden die Sinne anders genutzt als im Alltag. Damit werden diese Sinne nicht isoliert „trainiert“, sondern
es wird die Wahrnehmung verändert und damit auch die Haltung und der Bezug zur Welt erweitert.